Das Imperium schlägt zurück!

Karma ist so eine Sache. Wie man in den Wald hineinbellt, schallt es heraus, heißt es so schön. Als Superschurke ist das Karma natürlich schnell im Eimer, aber ich setze dann natürlich auf meine Niedlichkeit und komme meistens heil heraus. Meistens. Dieses Mal jedoch war ich es, der baden ging und nicht Lucy. Wie ihr wisst, habe ich Lucy vor ein paar Wochen in einen Fluss geschubst und vor ein paar Tagen habe ich dafür gesorgt, dass sie gebaden werden musste. Ich wusste ja, dass ich noch mein Fett abbekommen würde dafür, denn das Superschurkenmaß war voll. Ich wusste nur nicht, wann.

Am Samstag hatte Herrchens Uroma Geburtstag und wir waren mit dabei. Da schönstes Sommerwetter war, fand die Feier draußen statt. Im Schatten der Bäume war es angenehm kühl. Lucy genoss die Aufmerksamkeit der älteren Zweibeinerinnen  („Is der süüüß!“), Mama hatte ihr zur Feier des Tages eines der schönsten Halsbänder verpasst und Lucy durfte Erdbeeren naschen. Ich hatte keinen Bock darauf, brav neben den Menschlingen zu hocken, aber ich fand eine gute Stelle zum Buddeln. Zur Erheiterung der Gäste nahm das Loch bald solche Ausmaße an, dass die Oma nun bequem eine neue Pflanze hätte einsetzen können. Alles in allem war der Tag super. Wir wurden von allen Seiten gestreichelt, waren den ganzen Tag mit unseren Zweibeinern unter freiem Himmel, bekamen gute Bissen zugesteckt und konnten beide unseren Lieblingsbeschäftigungen nachgehen. Allerdings wurde es dann langsam Zeit aufzubrechen. Papa warf nur einen Blick auf meine Pfoten und befand, so könne ich aber nicht ins Auto. Mein Gesicht, einschließlich der Schlappohren, waren erdverkrustet. Die Zähne waren verklebt vom lehmigen Boden. Meine Pfoten waren Klumpen. ICH fand mich super attraktiv und herrschaftlich herausgeputzt. Mama fand, ich sei ein „Dreck-sch-Bud-s“. (Haaaaha. Ich lach mir direkt die Ohren ab.) Und dann schlug das Karma zu!

Bis dato wusste ich noch nicht, was ein Wasserschlauch ist. Das Wasser, das ich kannte, war entweder aus natürlichen Quellen  (Seen, Bäche, Pfützen oder Flüsse zum Lucy Reinschubsen) oder kam drinnen in Näpfen oder aus Wasserhähnen vor. Wenn ich damit gereinigt werden sollte, war das Wasser stets angenehm warm temperiert und ich bekam natürlich eine Shampoomassage und danach einen Keks. Niemals wäre mir in den Sinn gekommen, dass man einen Dackel auf andere Art und Weise waschen könnte. Aber man kann. Papa hielt mich kurz an der Leine in der einen Hand, in der Anderen hielt er den Gartenschlauch. Das Wasser war NICHT warm. Es war kalt! Eiskalt! Und es traf mich genau ins Gesicht, um mir die Erde abzuspülen. Es gab auch keine Shampoomassage, dafür prasselte das Wasser auf mich ein. Entsetzt sprang ich weg, aber es hörte einfach nicht auf! Erst als ich sauber war und mein Fell tropfte, als sei ich eine fette kleine Regenwolke, hörte die Tortur auf. Mama rubbelte mich dann mit einem Handtuch trocken, aber die Schmach ging nicht so einfach von mir ab wie das Wasser. Lucy fand es jedenfalls klasse, sie hatte alles mitangesehen und war froh, nicht selbst Opfer des Gartenschlauchs zu werden. Zuhause krabbelte ich direkt ins Bett und schlief ein. Vielleicht sollte ich doch demnächst ein bisschen besser auf mein Karma achten und ein braver Hund sein. 

…Aber das wäre ja viel zu langweilig. 😉

2 Gedanken zu “Das Imperium schlägt zurück!

  1. anja119 schreibt:

    Ja, manchmal ist auch die Sympathie des Dackelblickes verbraucht. Aber wir sind Dackel und „Gehorchen“ gehört nicht in unser Reportoir. Jedoch genau aus diesem Grund haben uns unsere Bestimmer ausgesucht, es hätte sonst jede andere Rasse sein können. Wir haben unseren eigenen Kopf (wenn auch nass 🙂 ) und das ist auch gut so.
    Halt die Ohren steif, die meinen es eigentlich nur gut mit uns!

    LG

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